„Schwarze Kreuze“ – Bayerische Rechtsextremisten beteiligen sich an bundesweiter Szene-Kampagne

Am 13. Juli begehen Rechtsextremisten bundesweit einen selbstinszenierten Gedenktag. Mit schwarzen Holzkreuzen im öffentlichen Raum wollen sie an deutsche Opfer vermeintlicher Ausländergewalt erinnern. Auch in Bayern wurden „Schwarze Kreuze“ aufgestellt.

Schwarzes Kreuz, angebracht am Ortsschild von Oberschleißheim
© BayLfV

In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli befestigten rechtsextremistische Aktivisten im Raum Würzburg sowie in Neustadt bei Coburg und in Oberschleißheim bei München schwarze Holzkreuze an Straßenlaternen, Geländern und Verkehrszeichen. Einige waren mit Inschriften wie „Deutsche Opfer / Fremde Täter“ versehen, vereinzelt auch mit Personendaten wie dem Vornamen konkreter Kriminalitätsopfer.

Die Aufstell-Aktionen im Freistaat erfolgten im Rahmen der bundesweiten Szene-Kampagne „Schwarze Kreuze – Kein deutsches Opfer wird vergessen!“. Sie wurde im Jahr 2014 von einem Berliner Rechtsextremisten ins Leben gerufen. Seither werden jährlich schwarze Holzkreuze durch Rechtsextremisten bundesweit und organisationsübergreifend rund um den 13. Juli im öffentlichen Raum platziert. So soll an durch vermeintliche Ausländergewalt getötete Deutsche seit 1990 erinnert werden.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden soll die öffentlichkeitswirksame Szene-Kampagne der „Schwarzen Kreuze“ Ängste vor Kriminalität schüren und Ressentiments gegen Personen mit Migrationshintergrund verbreiten. Dabei ist der rechtsextremistische Hintergrund für die Allgemeinbevölkerung nicht auf den ersten Blick erkennbar. So können Rechtsextremisten mit relativ geringem Aufwand eine gewisse Außenwirkung und Aufmerksamkeit für ihre Propaganda über die eigene Szene hinaus erzielen.