Fahnen und Flaggen
Fahne | Erklärung |
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Reichskriegsflagge (Kaiserreich)Die Reichskriegsflagge des Deutschen Kaiserreichs wurde als Nationalsymbol auf deutschen Kriegsschiffen gehisst. Rechtsextremisten verwenden sie als Ersatz für die verbotene Hakenkreuzflagge der Nationalsozialisten oder als „Kampfsymbol“ gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik
Das Führen oder Hissen – sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privatem Grund – stellt in der Regel eine Ordnungswidrigkeit dar. |
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Schwarze FahneSchwarze Fahnen wurden ursprünglich von Anarchisten genutzt. Nach dem Ersten Weltkrieg fanden schwarze Fahnen auch bei Freikorps, bündischer Jugend und anderen rechten bzw. rechtsextremistischen Organisationen Verwendung. Heute sind schwarze Fahnen im Rechtsextremismus bei Anhängern des neonazistischen Spektrums beliebt.
Die Verwendung ist nicht strafbar. |
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Wirmer-FahneJosef Wirmer war ein Unterstützer der Widerstandsgruppe aus dem deutschen Offizierskorps, die im Juli 1944 versuchte Adolf Hitler durch eine Bombe zu töten. Wirmer entwarf eine Fahne, die er als neues Nationalsymbol nach der angestrebten Beseitigung des NS-Regimes vorschlagen wollte. Nachdem das Bombenattentat auf Hitler gescheitert war, wurde Wirmer im September 1944 hingerichtet.
Für einige Rechtsextremisten ist die Fahne attraktiv, weil sie sich im Widerstand gegen das bestehende System begreifen. Andere sehen in der skandinavischen Kreuzform ein Bekenntnis zur „nordischen Kulturtradition“, das in der Bundesrepublik – die durch die schwarz-rot-goldene Bundesflagge symbolisiert wird – verloren gegangen sei.
Die Verwendung ist nicht strafbar. |
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Umgedrehte BundesflaggeRechtsextremisten verwenden die schwarz-rot-goldene Bundesflagge teilweise umgedreht, quasi „auf den Kopf gestellt“. So wollen sie sich vom bestehenden politischen System abgrenzen aber gleichzeitig ihre Verbundenheit zum deutschen Nationalstaat ausdrücken. International wird eine umgedrehte Flagge teilweise genutzt, um eine Notsituation anzuzeigen.
Einige Rechtsextremisten behaupten auch, Gold-Rot-Schwarz sei die wahre Kombination der deutschen Nationalfarben. Dies geht zurück auf zeitgenössische Darstellungen zum Hambacher Fest 1832. Bei diesem Treffen von Befürwortern nationaler deutscher Einheit und politischen Bürgerrechten wurden erstmals schwarz-rot-goldene Fahnen gezeigt – darauf bezieht sich die heutige Bundesflagge. Bei einigen Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert zum Hambacher Fest passierte allerdings ein Fehler bei der Farbgebung, sodass dort gold-rot-schwarze Fahnen dargestellt sind.
Die Verwendung ist nicht strafbar. |
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ReichsflaggeSchwarz-Weiß-Rot war bis 1919 die Nationalflagge des deutschen Kaiserreichs, ebenso die Nationalfarben während des Dritten Reiches. Rechtsextremisten wollen sich mit der Farbkombination von Schwarz-Rot-Gold absetzen, welche das demokratische Deutschland symbolisiert.
Das Führen oder Hissen – sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privatem Grund – stellt in der Regel eine Ordnungswidrigkeit dar. |
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ReichswehrflaggeReichswehr war die Bezeichnung der deutschen Streitkräfte während der Zeit der Weimarer Republik und der ersten Jahre des Dritten Reichs. Unter den Nationalsozialisten führte die Reichswehr von 1933 bis 1935 eine Flagge mit den Nationalfarben des Kaiserreiches und dem Eisernen Kreuz, die zugleich als Reichskriegsflagge bzw. Gösch der Kriegsschiffe galt. 1935 organisierte das NS-Regime die Streitkräfte unter dem Namen Wehrmacht neu.
Die Reichswehrflagge dient Rechtsextremisten als Ersatz für die verbotene Hakenkreuzflagge.
Das Führen oder Hissen – sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privatem Grund – stellt in der Regel eine Ordnungswidrigkeit dar. |
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Hakenkreuzflagge1935 machten die Nationalsozialisten die rot-weiße Flagge mit schwarzem Hakenkreuz zur deutschen Nationalflagge. Zuvor war sie als Parteiflagge der NSDAP verwendet worden.
Die Verwendung ist strafbar. |
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Reichskriegsflagge (1935 bis 1945)Von 1935 bis 1945 zeigte die von der Wehrmacht verwendete Reichskriegsflagge neben dem Eisernen Kreuz ein Hakenkreuz.
Die Verwendung ist strafbar.
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StolzfahneSeit Jahrzehnten begeht die internationale LGBTQIA+-Szene den Monat Juni als „Pride Month“ mit Feiern und Aktionen. 2023 agitierten Rechtsextremisten in Deutschland erstmals breiter angelegt gegen den „Pride Month“ in Form einer Online-Kampagne. Sie riefen den Juni – im Kontext des Begriffs „Nationalstolz“ – zum „Stolzmonat“ aus.
In Anspielung auf die von LGBTQIA+-Aktivisten verwendete Regenbogenfahne wurde eine so genannte „Stolzfahne“ mit einem mehrstufigen, schwarz-rot-goldenen Farbverlauf kreiert.
Die Fahne wird u. a. von Rechtsextremisten verwendet, die die „Stolzfahne“ insbesondere als Profilbild in Sozialen Medien oder als Motiv auf Szene-Kleidung nutzen.
Die Verwendung ist nicht strafbar. |
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