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Musik

Musik hat eine zentrale Bedeutung für die rechtsextremistische Szene – sowohl als internes Identifikationsmittel als auch zur Kommunikation nach außen und zur Nachwuchswerbung. Hier wird nachfolgend der hohe Stellenwert einschlägiger Musik erläutert und ein Überblick über rechtsextremistische Bands, Liedermacher und Konzerte sowie über die Verbreitungswege und den Einsatz der Musik als Werbemittel vermittelt.

Rechtsextremistische Musik ist ein wesentliches Eintrittstor in die rechtsextremistische Szene. So nutzen Szeneangehörige Musik, um Jugendliche mit rechtsextremistischem Gedankengut in Kontakt zu bringen. Oft wird verkürzt von „Rechtsrock“ gesprochen, obwohl das Angebot an rechtsextremistischer Musik längst zahlreiche unterschiedliche Stile und Zielrichtungen umfasst, die von Skinheadmusik und Balladen über Vikingrock, Black Metal, Hatecore und Neofolk bis hin zu Rap und Techno reichen. Die Texte enthalten nationalistisches, fremdenfeindliches, antisemitisches und antidemokratisches Gedankengut.

Viele Jugendliche sind in ihrer politischen Überzeugung, ihren Werten und ihrer Weltanschauung noch nicht gefestigt. Musik ist für Jugendliche ein wichtiges Mittel zur Identifikation und zum Ausdruck von Lebensgefühlen und Emotionen. Verschiedene Musikstile ermöglichen – verbunden mit spezifischer Kleidung und szeneeigenen Symbolen – eine Selbstzuordnung zu verschiedenen Subkulturen.

So nutzen Rechtsextremisten Musik, um Jugendliche mit rechtsextremistischem Gedankengut in Kontakt zu bringen. Das Angebot an rechtsextremistischer Musik ist hinsichtlich Qualität, Stil und Zielrichtung größer geworden und reicht von Skinhead-Musik und Balladensängern über Vikingrock, Black Metal, Hatecore und Neofolk bis hin zu Rap und Techno. Die Texte enthalten nationalistisches, fremdenfeindliches, antisemitisches und antidemokratisches Gedankengut.

Neu aufkommende Musikstile vermischen sich zu immer neuen Richtungen. Hauptströmungen sind vor allem die Musik von rechtsextremistischen Skinhead-Bands und Liedermachern. Daneben gibt es rechtsextremistisch beeinflusste Musik, insbesondere im Bereich Dark-Wave/Gothic, Hatecore und in der Black-Metal-Szene. Neben rassistischen, ausländerfeindlichen, antisemitischen und nationalistischen Inhalten werden auch vermehrt soziale Missstände und der Kampf gegen das bestehende politische System thematisiert. So befasst sich beispielsweise der aus Skandinavien stammende Vikingrock in Deutschland mit Vorstellungen von der Epoche der Wikinger und nordischer Mythologie als idealisierender Gegenentwurf zu den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen.

Soziale Erfahrungen und gruppendynamische Erlebnisse mit rechtsextremistischem Hintergrund begünstigen ein Abgleiten in das neonazistische Milieu. Der Einstieg in die rechtsextremistische Szene erfolgt somit nicht nur über einschlägige Musik. Diese ist jedoch als Trägermedium rechtsextremistischen Gedankenguts von großer Bedeutung, um Nachwuchs zu ködern und die Ideologie zu festigen. Insbesondere Skinhead-Konzerte vermitteln den Besuchern nicht nur rechtsextremistische Gesinnung, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl und ermutigen sie, ihre politische Überzeugung auch nach außen selbstbewusst, mitunter auch gewaltbereit zu vertreten. Das Radikalisierungspotenzial derartiger Musikveranstaltungen ist langfristig nicht zu unterschätzen, auch wenn die Konzerte am Veranstaltungstag selbst oft ohne unmittelbare Auswirkung stattfinden.

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Rechtsextremistische Musikveranstaltungen (Konzerte und Liederabende) im In- und Ausland ermöglichen es Szeneangehörigen zudem, neue Kontakte aufzubauen und sich szeneintern zu vernetzen. Daneben gibt es Auftritte rechtsextremistischer Musikerinnen und Musiker bei Veranstaltungen, bei denen der Versammlungscharakter gegenüber der Musikdarbietung überwiegt. Teilweise werden diese auch konspirativ vorbereitet beziehungsweise als private Veranstaltungen durchgeführt. Mit Vortrefforten, einer Mobilisierung über Messenger-Dienste beziehungsweise Mund-zu-Mund-Propaganda oder der Deklarierung eines Konzertes als private Geburtstagsfeier soll ein Einschreiten der Sicherheitsbehörden verhindert werden. Diese konspirativen Vorbereitungsmaßnahmen üben einen zusätzlichen Reiz aus. Die Veranstalter – es handelt sich dabei meistens um langjährige Szeneangehörige – erlangen bei der erfolgreichen Durchführung eines Konzertes innerhalb der Szene Anerkennung.

Im Hinblick auf rechtsextremistische Musik- und Konzertveranstaltungen ist im Bundesgebiet ein allgemeiner Trend zur Verbindung politischer Rednerveranstaltungen mit Musikveranstaltungen festzustellen. In Bayern überwiegt hingegen die Zahl der Musikveranstaltungen, die in kleinem Kreis und privaten Rahmen oft konspirativ durchgeführt werden. In Bayern fanden 2022 im April und Juni Konzerte in Memmingen statt, die von der Skinheadkameradschaft „Voice of Anger“ organisiert wurden.

Aufgrund des intensiven Überwachungsdrucks der Sicherheitsbehörden und des damit verbundenen finanziellen Risikos gelingt es den Veranstaltern in Bayern nur noch sehr selten, Skinhead-Konzerte durchzuführen. Konzerte werden bevorzugt in benachbarte Bundesländer, insbesondere Thüringen, bzw. ins Ausland verlagert. Das Publikum von Rechtsrockkonzerten ist international. Zu sogenannten Memorial-Veranstaltungen von verstorbenen neonazistischen Musikern reisen oft hunderte Jugendliche aus ganz Europa an. So fand am 15. Juli 2017 im thüringischen Themar unter dem Titel „Rock gegen Überfremdung II“ mit etwa 6.000 Besuchern aus dem In- und Ausland das bisher größte rechtsextremistische Konzert in Deutschland statt. Aus Bayern reisten etwa 300 Rechtsextremisten, sowohl aus dem parteigebundenen als auch aus dem parteiungebundenen Spektrum, an. Der hohe Zuspruch für die Veranstaltung durch subkulturell geprägte Rechtsextremisten aus vielen Ländern Europas zeigt das enorme Mobilisierungspotenzial rechtsextremistischer Musik, das verschiedenste Gruppen wie Hammerskins, Kameradschaften und Parteimitglieder sowie rechtsextremistische Einzelpersonen vereint. Am 29. Juli 2017 veranstaltete der in der Oberpfalz ansässige Rechtsextremist Patrick Schröder mit „Rock für Identität“ in Themar ein weiteres rechtsextremistisches Konzert, zu dem etwa 1.050 Besucher anreisten. Beide Veranstaltungen waren als politische Kundgebungen nach dem Versammlungsgesetz angemeldet, um ein Verbot durch die Behörden zu erschweren. Dem Kundgebungscharakter wurde dadurch Rechnung getragen, dass das Musikprogramm regelmäßig von politischen Redebeiträgen unterbrochen wurde.

Eines der bislang größten rechtsextremistischen Konzerte in Bayern fand am 12. Oktober 2013 in Scheinfeld (Lkrs. Neustadt a.d. Aisch) mit rund 1.000 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland statt. Die Veranstaltung wurde konspirativ vorbereitet und das Teilnehmerpotenzial gegenüber den zuständigen Behörden bis zuletzt verschleiert. Veranstalter des Konzerts war der Neonazi und NPD-Funktionär Patrick Schröder. In Bayern konnten seitdem weitere rechtsextremistische Konzerte von Patrick Schröder verhindert werden.

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Rechtsextremistische Bands nutzen Konzerte als Möglichkeit, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und für Tonträger und Merchandising-Artikel zu werben. Mit der Gage für einen Konzertauftritt können die meisten Bands ihre Selbstkosten allerdings nur teilweise decken. Wesentlich einträglicher sind der Verkauf und Vertrieb von Tonträgern über Versandhandel, Verkaufsstände auf rechtsextremistischen Veranstaltungen und über das Internet.

Das Internet bietet rechtsextremistischen Bands darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten, ihre Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Beispielsweise stehen rechtsextremistische Musikclips und -alben in der Regel auch zum Download zur Verfügung.

Aktuell sind folgende rechtsextremistische Bands in Bayern aktiv:

  • Antikonform (Raum Allgäu)
  • Burning Hate (Oberfranken)
  • Eskalation (Oberfranken/Unterfranken)
  • Kodex Frei (Raum Kempten)
  • MPU (Raum Hof)
  • Prolligans (Raum Allgäu)
  • Schanddiktat (Raum Dillingen an der Donau)
  • Siegesfahne (Raum Berchtesgaden)
  • Spreegeschwader (Raum Bayreuth)
  • Sturmtrupp (Raum Neuburg an der Donau)
  • Treueschwur (Raum Hof)
  • Urweisse (Raum München)
  • White Rebel Boys / White Rebel Voice (Raum Hof)

Die über lange Jahre aktive rechtsextremistische Band Nordwind löste sich 2020 nach dem Tod ihres zentralen Aktivisten auf.

Weitere Informationen zu einzelnen Bands finden Sie in den regionalen Lagebildern zur Situation in den bayerischen Regierungsbezirken.

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Rechtsextremistische Liedermacher treten zumeist bei internen Szene-Veranstaltungen wie Lieder- und Balladenabenden und im musikalischen Rahmenprogramm von Parteiveranstaltungen, insbesondere der NPD, auf. In ihren Balladen verherrlichen sie auch von ihnen definierte „deutsche Ideale“ wie Kameradschaft, Mutterschaft, Gehorsam, Heldentum, Tapferkeit, Solidarität, Treue, Ordnungssinn sowie die Zeit des NS-Regimes.

Ein Beispiel hierfür ist das Lied Das Mädel mit der Fahne“ des szenebekannten deutschen Liedermachers und in Bayern wohnhaften Frank Rennicke. In seinem Lied besingt Rennicke die Opferbereitschaft für das „Reich“:

„…Und noch an dem Abend sank die Fahne dahin, das bewaffnete Mädel ging ihm nicht aus dem Sinn. Ihr Leib war zerschossen, ihre Lippen ganz bleich. Sie starb noch am Abend für die Fahne vom Reich. Das Opfer des Mädchens, vergesst ihr es nie. Verliert nie den Stolz und kämpfet wie sie. Bis es endlich soweit, bis auch ihr irgendwann, die Zeichen des Reiches man frei zeigen kann. Die Zeichen des Reiches man frei zeigen kann.“

Frank Rennicke tritt seit Anfang der 1990er-Jahre bundesweit als Liedermacher und Interpret rechtsextremistischer Musik in Erscheinung und kann als eine der zentralen Figuren in der rechtsextremistischen Musikszene betrachtet werden. Sich selbst bezeichnet er als nationaler Barde. Rennicke, der in Oberfranken wohnhaft ist, hat ein starkes Sendungsbewusstsein und setzt Musik und Gesang bewusst als politisches Transportmittel ein.

Rennicke ist Herausgeber zahlreicher, auch wegen Jugendgefährdung indizierter Tonträger. Er wurde bereits mehrfach u. a. wegen Volksverhetzung und Verbreitung von jugendgefährdenden Schriften verurteilt. In seinen „nationalen“ Liedern hatte er u. a. zum Fremdenhass aufgestachelt und Migranten in Deutschland das Recht abgesprochen, sich in unserer Gesellschaft zu integrieren. Er beteiligte sich auch als Redner an asylfeindlichen Veranstaltungen.

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In den letzten 15 bis 20 Jahren wandelte sich der allgemeine Musikgeschmack unter Jugendlichen: Rap-Musik erfreute sich stärkerer Beliebtheit und war zunehmend in den Charts vertreten. Mit Blick auf die rechtsextremistische Szene lässt sich beobachten, dass Rechtsextremisten verstärkt Rap-Musik für ihre Zwecke zu nutzen versuchen. So wollen sie sich in ihrer Agitation dem allgemeinen Geschmack von Jugendlichen anpassen.

Oftmals geschieht dies mit geringer musikalischer Qualität und geringem Erfolg. Es finden sich jedoch auch Beispiele dafür, dass rechtsextremistische Rapper größeren Anklang mit ihren Inhalten finden. Dies trifft etwa für den rechtsextremistischen Musiker Makss Damage aus Nordrhein-Westfalen zu, der einen Vorlauf als Rapper im Linksextremismus hat. Aufgrund der größeren Reichweite ist hier die Gefahr einer Radikalisierung von Jugendlichen über rechtsextremistische Rap-Musik wesentlich größer.

Einige rechtsextremistische Rapper wie Makss Damage sind im klassischen neonazistischen Spektrum zu verorten. Ihre Texte sind auch für unpolitische Dritte aufgrund der darin enthaltenen Aussagen recht schnell als rechtsextremistisch zu identifizieren. Andere rechtsextremistische Rapper verbreiten neben Liedern mit politischen Texten ebenfalls Songs mit unpolitischen Inhalten. So können auch politisch nicht vorgeprägte Jugendliche angesprochen werden. Dafür werden oftmals Ideologieelemente und Verschwörungstheorien der Neuen Rechten bzw. der Identitären Bewegung (IB) gezielt in den Texten verwendet. Diese erscheinen im Gewand einer unverfänglich wirkenden Sprache: Statt dumpfe Parolen wie „Ausländer raus“ zu schwingen, wird z. B. eine „Remigration“ gefordert. Gerade junge Menschen können Texte mit solchen Inhalten mitunter nicht ohne weiteres als rechtsextremistisch erkennen.

Die meisten rechtsextremistischen Rapper verorten die Ursprünge ihrer Musik nicht in der durch Afroamerikaner geprägten Subkultur des Hip-Hop. Sie behaupten, wie etwa Makss Damage in einem Interview, dass die Rap-Musik ursprünglich von Weißen stamme.

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Rechtsextremistische Musik ist nicht im üblichen Handel erhältlich. Für die Produktion und Verbreitung existieren langjährige nationale und internationale Vertriebsstrukturen. Mit ihrer Internetpräsenz haben sich die einzelnen Szenevertreiber den üblichen technischen Standards angepasst. Die Websites unterscheiden sich kaum noch vom Online-Angebot kommerzieller Versandhäuser. Hörproben und Kurzvideos sollen den potenziellen Kunden zum Kauf animieren. In Deutschland ansässige Produzenten und Vertriebe bieten in der Regel ausschließlich Produkte an, die strafrechtlich nicht relevant sind. Mit kostenlosen Downloads, Konzertberichten oder Bestellmöglichkeiten von CDs und Merchandising-Artikeln sollen gezielt Jugendliche angesprochen werden.

In Bayern wird die einschlägige Musik derzeit von rechtsextremistischen Vertrieben angeboten. Die Vertriebs-Szene bietet neben den Tonträgern u. a. Textilien szenetypischer Marken und Accessoires mit rechtsextremistischen Symbolen an. Einige rechtsextremistische Musiker bewerben ihre Lieder auch auf ihren eigenen Webseiten (z. B. Frank Rennicke).

Die Verbreitung und Vermarktung findet durch Versandhandel, Internetbörsen sowie durch Verkaufsstände bei rechtsextremistischen Veranstaltungen statt. Ebenso werden in entsprechenden Foren Videos von Konzertauftritten der einschlägigen Bands und Liedermacher angeboten. Rechtsextremistische Musik-Clips und Videos werden aber auch über unpolitische Plattformen wie z. B. YouTube oder Facebook verbreitet. Strafrechtlich relevante oder indizierte Tonträger, die sich in Deutschland nicht auf gewöhnlichen Vertriebswegen absetzen lassen, werden gezielt „unter der Hand“ oder auch im Internet angeboten und bestellt. Dabei gilt das Verbot eines Textes oder gar einer ganzen CD oft als „Gütesiegel“.

Zur Herstellung von Tonträgern werden professionelle Aufnahmestudios und -techniken verwendet, die den Musikern meist im Ausland zur Verfügung stehen.

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Logo Radio FSN
© Screenshot: fsn-tv.de (gesichert: 02.12.20)

Die rechtsextremistische Szene nutzt auch Internet-Radios zur Verbreitung ihrer Musik. Gelegentlich werden auch indizierte oder strafbare Titel gespielt. Teilweise können die Hörer das Programm mitgestalten. Neben Wortbeiträge in Form von Interviews mit Szeneangehörigen (z. B. Bandmitgliedern), Kommentare oder Kritiken zu CDs wird gelegentlich auch Werbung für Konzerte und Demonstrationen gesendet. Die Sendezeiten variieren von wenigen Stunden wöchentlich bis hin zu einem 24-Stunden-Programm. Die Webseiten dieser Internet-Radios bieten häufig auch anmeldepflichtige Chats und Diskussionsforen an. Internet-Radios unterliegen einer hohen Fluktuation, manche sind nur vorübergehend in Betrieb.

Patrick Schröder ist als NPD-Funktionär in der Oberpfalz bekannt geworden und seit 6. Juni 2022 stellvertretender bayerischer NPD-Landesvorsitzender. Er betreibt seit mehreren Jahren das Internet-TV-Format „FSN-The Revolution“ (bis 2018 „FSN-TV“). Dort werden neben Interviews mit Protagonisten aus der rechtsextremistischen Szene in moderierten Beiträgen auch Aktionshinweise, Konzert- und Demonstrationstermine sowie Informationen über aktuelle und politische Ereignisse innerhalb des rechtsextremistischen Spektrums verbreitet

Logo „Revolution auf Sendung“
© Screenshot: der-dritte-weg.info (gesichert: 22.12.20)

Unter der Bezeichnung „Revolution auf Sendung“ betreibt die neonazistische Partei Der Dritte Weg (III. Weg) ebenfalls ein Internetradioformat. Dieses Format ist eine Mischung aus Interviews, Nachrichten aus Sicht der Partei, Musikbeiträgen und Besprechungen von Liedern. Die Sendungen werden unregelmäßig auf der Webseite der Partei eingestellt. Bei den Interviewpartnern handelt es sich um rechtsextremistische Aktivisten. Neben Parteimitgliedern kommen dabei auch andere in der rechtsextremistischen Szene aktive Personen und Musiker zu Wort.

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Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ, früher Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) listet u. a. rechtsextremistische Trägermedien, z. B. CDs auf: Liste A umfasst alle indizierten Trägermedien, die nach Einschätzung der BzKJ keinen strafrechtlich relevanten Inhalt haben; Teil B alle Trägermedien, die sowohl jugendgefährdende als auch einen möglicherweise strafrechtlich relevanten Inhalt haben.

So hat die BzKJ etwa die CD „White Songs - Full of Hate“ der oberfränkischen Skinheadband White Rebel Boys in Teil A der Liste der jugendgefährdenden Medien eingetragen.

Nach der Bewertung der BzKJ propagieren die Verfasser in den Titeln Nr. 2, 3, 9 und 12 der CD durchgängig die Ideologie und insbesondere die Rassenlehre des Nationalsozialismus; demnach wenden sie sich in den Liedtexten gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe und popularisieren die Reinheit des Blutes, womit getreu der Ideologie des Nationalsozialismus der Erhalt der weißen Rasse gemeint ist. Die Wut der Interpreten richtet sich gegen all diejenigen, die kein „germanisches Blut in ihren Adern“ haben. In Deutschland lebende Migranten werden als „krimineller Abschaum“ bezeichnet, den es aus dem Land zu werfen gelte. So heißt es:

„In ihren Adern fließt kein germanisches Blut / Mit ihren Taten schüren sie unsere Wut / We are white rebel boys defend our blood and our soil / We are white rebel boys we stand and fight“

(... Wir sind weiße Rebel-Boys, verteidigen unser Blut und unsren Boden / Wir sind weiße Rebel-Boys, wir stehen und kämpfen).

Und an anderer Stelle:

„Was habt ihr nur aus unserem schönen Land gemacht / Frauen können nicht mehr auf die Straße in der Nacht / Vor vielen Jahren sah es hier noch anders aus / Werft diesen kriminellen Abschaum endlich raus, raus, raus, raus! / Entwurzelte Seelen wollt ihr nationalisieren / Und merkt dabei nicht mal dass wir die Lebensart verlieren. / ... / Von diesem Abschaum unterdrückt im eigenen Land / Schließt euch uns an im Nationalen Widerstand! / Dann sieht es hier auch wieder anders aus / Dann werfen wir den kriminellen Abschaum endlich raus, raus, raus, raus, werft sie raus“

Die BzKJ sah ferner in Lied Nr. 12 Parallelen zum sog. Horst-Wessel-Lied, dem Kampflied der SA, und sah insoweit eine Verherrlichung des Nationalsozialismus und des Hakenkreuz-Symbols als gegeben an.

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