Ursprünge

Reichsbürger

Einzelne Thesen der Reichsbürger und ideologische Fragmente wie das Motiv des fortbestehenden Deutschen Reiches existieren bereits seit dem Untergang des nationalsozialistischen Deutschlands 1945.

Eine „institutionalisierte“ Form dieser Gesinnung trat erstmals in den 1980er Jahren in Erscheinung. Mit seiner Kommissarischen Regierung des Deutschen Reiches (KRR) rief der ehemalige Berliner Bedienstete der Deutschen Reichsbahn der DDR, Wolfgang Ebel, den Urtyp für alle nachfolgenden Reichsbürgergruppierungen ins Leben. Zur Jahrtausendwende kam es in der Ur-KRR zum Bruch innerhalb der Anhängerschaft und zur Abspaltung weiterer „Reichsregierungen“. Zahlreiche Gerichtsverfahren gegen den zwischenzeitlich verstorbenen Ebel wegen attestierter Schuldunfähigkeit wurden eingestellt. Ebel und seine KRR wussten dies für ihre Zwecke propagandistisch umzudeuten: „Die BRD-Justiz ist machtlos gegen 'Reichskanzler' Ebel“.

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Selbstverwalter

Im Unterschied dazu haben die Selbstverwalter ihre Ursprünge in den USA. Dort existieren seit Ende der 1960er Jahren radikal-libertäre Strömungen, die mit verschwörungstheoretischer Argumentation staatliche Autoritäten ablehnen und unter der Bezeichnung Souveräne Bürger (sovereign citizens) insbesondere ab den 1990er Jahren an Zulauf gewannen.

Die deutsche Szene der Selbstverwalter greift auf verschwörungstheoretische Argumentationsmuster der US-amerikanischen Souveränen Bürger zurück und tritt seit den 2000er Jahren neben den Reichsbürgern in Erscheinung.

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