Mutmaßliche Linksextremisten begehen in München verstärkt Straftaten gegen Firmen der Immobilien-und Baubranche

Im letzten halben Jahr sind in München mehrere schwere Brandstiftungen mutmaßlich von Linksextremisten begangen worden. Betroffen waren hauptsächlich Immobilienfirmen. Der Sachschaden an Fahrzeugen beteiligter Firmen sowie durch Schmierereien gegen den Neubau des Justizzentrums beläuft sich in diesem Kontext auf insgesamt mehr als 350.000 Euro.

Am 2. Januar 2018 wurde nachts ein Firmenwagen einer Baufirma in München durch unbekannte Täter in Brand gesetzt. Der Brand konnte von der Feuerwehr anschließend gelöscht werden, es entstand ein Schaden von rund 24.000 Euro. Ein weiterer Personenkraftwagen, der vor dem angegriffenen Objekt parkte, wurde durch die Hitzeentwicklung ebenfalls beschädigt.

Ein am 12. Januar 2018 veröffentlichter Kommentar auf der Internetseite „indymedia.org“ begrüßte die Brandstiftung. Darin wurde ausgeführt, man habe den Namen der Baufirma in den Zeitungsberichten wohl aus Angst vor Nachahmern nicht genannt. Die Firma sei an „Knastbauprojekten“ (Aktionsfeld Anti-Repression) beteiligt und deshalb schon öfter Ziel ähnlicher Angriffe, hauptsächlich in der Schweiz geworden.

Bereits in der Nacht vom 16. auf 17. Mai 2017 war die Zweigstelle der Baufirma in München Ziel einer Straftat geworden. Dort hatten unbekannte Täter auf einer Länge von 45 m Schmierschriften an der Hauswand des Gebäudes angebracht. Unter anderem wurde der Firma wieder der Bau von „Knästen“ vorgeworfen.

Seit Beginn des Jahres ereigneten sich bereits drei Brandstiftungen gegen Bau- und Immobilienfirmen, welche dem linksextremistischen Aktionsfeld der Anti-Gentrifizierung zugerechnet werden:

In der Nähe des ersten Tatorts in München wurde am 7. Januar 2018 nachts ein Fahrzeug vorsätzlich in Brand gesetzt. Der Brand griff vollständig auf ein davor geparktes Fahrzeug über, auch ein Fahrrad wurde stark beschädigt. Auf dem Fahrzeug prangte deutlich lesbar der Schriftzug einer anderen Hausbau-Firma. Der Sachschaden betrug hier über 10.000 Euro.

Am 28. Januar 2018 zündeten unbekannte Täter einen Smart einer Immobilienfirma an (Schaden von 25.000 Euro), kurz darauf, am 1. Februar wurde ein auf einer Baustelle geparkter neuwertiger Bagger in Brand gesetzt. Es entstand ein Schaden von 280.000 Euro!

Seit mehreren Jahren werden Münchner Immobilienfirmen immer wieder Opfer linksextremistischer Straftaten. Diese Straftatenserie hat sich seit Herbst 2017 verstärkt fortgesetzt.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden dürften die Täter der geschilderten Straftaten im Bereich der anarchistischen und der autonomen Szene Münchens zu suchen sein. Die anarchistische Straßenzeitung „Fernweh“ propagierte schon in der Vergangenheit Aktionen gegen das geplante neue Straf- und Justizzentrum in München. Inzwischen richtet sich diese Gewalt vermehrt gegen am Gefängnisbau beteiligte Firmen.