Illegale Waffen bei Reichsbürger im Raum Landshut sichergestellt

Am 30. November 2018 durchsuchte die Kriminalpolizei Landshut mit Unterstützung von Spezialkräften das Wohnanwesen eines Angehörigen der Reichsbürger-Szene. Es bestätigte sich der Verdacht, dass sich der 55-Jährige illegal Waffen beschafft hatte.

Die Einsatzkräfte konnten in der durchsuchten Wohnung eine Langwaffe mit 14 Schuss Gewehrmunition sowie eine Vielzahl an Messern, Macheten und Totschlägern sicherstellen. Darüber hinaus wurden Waffenteile, Kleinkalibermunition sowie eine geringe Menge Marihuana aufgefunden. In einer Garage wurden eine weitere Lang- und eine Kurzwaffe sowie rund 5.000 Schuss Munition sichergestellt. Der 55-Jährige leistete keinen Widerstand. Er äußerte sich aber vielfach im Sinne der Reichsbürger-Ideologie und behauptete u. a., dass die BRD kein Staat sondern eine GmbH und Polizisten deren Angestellte seien.

Deutschlandweit werden immer wieder illegale Waffen bei Reichsbürgern und Selbstverwaltern festgestellt. Diese besitzen teilweise auch legal Waffen, z. B. wenn sie als Jäger oder Sportschützen aktiv sind. Seit dem Mord an einem Polizeibeamten im Oktober 2016 im mittelfränkischen Georgensgmünd durch einen Szeneangehörigen werden waffenrechtliche Erlaubnisse bei erkannten Reichsbürgern und Selbstverwaltern widerrufen. In Bayern wurden bislang gegen 309 Szeneangehörige entsprechende Widerrufsverfahren eingeleitet und insgesamt rund 700 legal besessene Waffen aus dem Verkehr gezogen.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden zeigt der Fall aus dem Raum Landshut exemplarisch die ausgeprägte Waffenaffinität in der Szene der Reichsbürger und Selbstverwalter. Trotz des entschiedenen Vorgehens der Behörden besteht weiterhin die Gefahr, dass Szeneangehörige versuchen könnten, sich illegal Waffen zu beschaffen.