Rechtsextremistische Gruppe Wodans Erben Germanien Division Bayern (WEG) führte in Nürnberg mit Aktivisten der Partei NPD eine gemeinsame „Bürgerwehrstreife“ durch

An der Aktion am 2. Februar 2019 beteiligten sich ungefähr ein Dutzend Rechtsextremisten, unter ihnen auch Teilnehmer der regionalen „Streifengänge“, der sogenannten NPD-Schutzzonen Kampagne. Die „Streifengänger“ zeigten ihre Zugehörigkeit zur WEG durch Aufschriften auf Jacken, Westen und Mützen. Dagegen traten die NPD-Aktivisten zivil gekleidet auf, ohne ihre für die „Schutzzonen“-Kampagne üblicherweise verwendeten roten Warnwesten.

Provokativ wurde als Örtlichkeit für ein szeneinternes Interview der Außenbereich einer Asylbewerberunterkunft in Nürnberg ausgewählt. Das selbstgedrehte Video von der Aktion wurde nicht über die üblichen NPD-Kanäle verbreitet, sondern auch über neu eingestellte YouTube- und Facebook-Präsenzen.

Die Gruppe WEG trat bisher in Bayern - anders als die Vereinigung Soldiers of Odin und Vikings Security Germania - kaum durch „Bürgerwehrstreifen“ an die Öffentlichkeit.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden ist bei der aktuellen Aktion neu, dass WEG und Rechtsextremisten, die bisher bei der NPD-Schutzzonenkampagne aktiv waren, kooperieren. Bei derartigen Bürgerwehr- und Patrouille-Aktionen schüren Rechtsextremisten Ängste vor Migranten und suggerieren, dass der Staat und seine Sicherheitsorgane nicht mehr in der Lage seien, ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen. Vergleichbare Aktionen wurden in Bayern u. a. auch von Aktivisten der neonazistischen Partei III. Weg, der rechtsextremistischen Gruppe Soldiers of Odin und deren Abspaltung „Viking Security Germania“ durchgeführt.