NPD Bayern wählt neuen Landesvorsitzenden

Am 2. Dezember 2018 wählte der NPD-Landesverband Bayern auf einem Delegierten-Parteitag Sascha Roßmüller zum neuen Landesvorsitzenden. Der aus Niederbayern stammende langjährige NPD-Aktivist war zuvor stellvertretender Landesvorsitzender gewesen.

Logo der Partei NPD
© Wikimedia

Roßmüller löste Franz Salzberger ab, der seit 2014 und zuvor von 1997 bis 2001 dem NPD-Landesverband Bayern vorstand. Salzberger hatte seit längerer Zeit kaum mehr Impulse für die NPD gesetzt; unter seiner Führung verzichtete die Partei auch erstmals nach vielen Jahren auf eine Teilnahme an der Bayerischen Landtagswahl 2018.

Roßmüller gehört seit Jahrzehnten der rechtsextremistischen Szene an. Er ist einer der aktivsten NPD-Funktionäre in Bayern, der auch bundesweit in der Partei stark vernetzt ist. Roßmüller ist auch Teil der Rockergruppierung Bandidos MC. Im Dezember 2010 war er in eine Auseinandersetzung mit Mitgliedern des rivalisierenden Gremium MC verwickelt, bei der mehrere Personen durch Messerstiche verletzt wurden. 2016 wurde er deshalb wegen Beihilfe zu gefährlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden bringt die Wahl Roßmüllers zum Ausdruck, dass die NPD Bayern wieder mehr Parteiaktivitäten anstrebt. Überlegungen, ob sich der Hintergrund Roßmüllers im Rockermilieu der Organisierten Kriminalität in der Außendarstellung der Partei negativ auswirken könnte, scheinen nun keine Rolle mehr gespielt zu haben.