„Ein Licht für Dresden“: Der Dritte Weg demonstriert in Bamberg

Am 15. Februar veranstaltete die rechtsextremistische Kleinstpartei Der Dritte Weg (III. Weg) unter dem Motto „Ein Licht für Dresden“ einen öffentlichen „Trauermarsch“ in Bamberg.

Der Bundesvorsitzende der Partei III. Weg, Klaus Armstroff (l.) und Julian Bender, III. Weg-Gebietsverbandsleiter West, zu Beginn der Demonstration am Bamberger Wilhelmsplatz.
© BayLfV

Mit Blick auf den 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens sollte nach Parteiangaben auf diese Weise der „Bombenopfer des alliierten Terrors im Zweiten Weltkrieg“ gedacht werden. Unter den etwa 130 rechtsextremistischen Teilnehmern waren viele Angehörige der sechs bayerischen III. Weg-Stützpunkte. Zudem beteiligten sich Aktivisten aus benachbarten Bundesländern und Delegationen aus dem europäischen Ausland. Auf dem von Fahnen- und Fackelträger begleiteten Zug durch die Bamberger Innenstadt wurden ein Kranz und ein schwarzer Sarg mitgeführt, drei schwarz-vermummte Parteiaktivisten traten als „alliierter Tod“ auf. Aus einem mitgeführten Lautsprecherwagen erklang Trauermusik.

Bei drei stationären Kundgebungen während des „Trauermarsches“ traten unter anderem der III. Weg-Vorsitzende Klaus Armstroff, sein Stellvertreter Matthias Fischer sowie mit Walter Strohmeier und Matthias Bauernfeind zwei führende Parteiaktivisten aus Bayern als Redner auf. Die gesamte Veranstaltung wurde von massiven Gegenprotesten begleitet, so kam es etwa zu zwei Sitzblockaden.

Der „Trauermarsch“ setzt sich in Bewegung. Rechts im Bild Matthias Fischer, stellvertrender Bundesvorsitzender der Partei III. Weg.
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Im Vorfeld der Veranstaltung kam es zu einem Rechtsstreit der Partei mit der Stadt Bamberg, die gegen die Veranstaltung eine Verbotsverfügung erlassen hatte. Das Verbot wurde allerdings vom Verwaltungsgericht Bayreuth aufgehoben, so dass der „Trauermarsch“ unter einer Vielzahl gerichtlicher Auflagen durchgeführt werden konnte.

Das Gedenken an die alliierten Bombenangriffe auf Dresden im Februar 1945 ist in der rechtsextremistischen Szene weiterhin von elementarer Bedeutung. Dennoch wurden die Erwartungen der neonazistisch geprägten Kleinstpartei nicht erfüllt: Auf ihrer Homepage resümierte die Partei, „dass bei Weitem nicht das gesamte Mobilisierungspotential ausgeschöpft werden konnte“, die Teilnehmerzahl war im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen in den Jahren zuvor „etwas rückläufig“. Auch stießen die Rechtsextremisten bei der Bamberger Bevölkerung durchweg auf Ablehnung.