Screenshot von Film "Radikalisierung hat kein Geschlecht"
© Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

Veranstaltungsreihe Radikalisierung hat kein Geschlecht des Bayerischen Sozialministeriums

Das Schlagwort Gender ist seit Jahren in aller Munde, auch im Bereich der Radikalisierungsprävention. Doch was verbirgt sich dahinter, oder genauer: Wie hängen Geschlecht und Radikalisierung überhaupt zusammen? Und wie kann uns das Wissen darüber in der Präventionsarbeit unterstützen? Diesen Fragen widmet sich die neue Veranstaltungsreihe Radikalisierung hat kein Geschlecht des Bayerischen Sozialministeriums.

 (Text wurde von der Internetseite des StMAS übermommen)

Radikalisierungsverläufe und –biographien werden durch unterschiedliche Faktoren, bspw. Herkunft oder soziales Milieu, beeinflusst. Das jeweilige Geschlecht und daran geknüpfte Identitätskonzepte werden dabei oftmals ausgeblendet oder in der Öffentlichkeit zumindest kaum diskutiert.

Gleichzeitig besteht jedoch die weitläufige aber unbegründete Annahme, lediglich Männer könnten extremistischen Ideologien verfallen. Mädchen und Frauen werden – sowohl von der Öffentlichkeit als auch von extremistischen Gruppierungen selbst – häufig als harmlos und unpolitisch dargestellt. Dies eröffnet gefährliche Dunkelfelder, in denen sie scheinbar unsichtbar agieren oder sogar als Sympathieträgerinnen für extremistische Weltbilder und Gruppen auftreten können.

Ein Fokus auf geschlechtsspezifische (aber auch geschlechtsunabhängige) Radikalisierungsprozesse und eine ergänzende Kenntnis über vorherrschende Geschlechterideale in den extremistischen Ideologien können vor diesem Hintergrund wertvolle Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Präventions- und Deradikalisierungsarbeit liefern:

Sollte Präventionsarbeit geschlechtsspezifisch ausgestaltet sein? Welche Aufgaben übernehmen Frauen und Männer in extremistischen Gruppierungen? Welche Geschlechterideale herrschen in den unterschiedlichen extremistischen Ideologien vor und unterscheiden sich diese überhaupt? Radikalisieren sich Mädchen aus anderen Gründen als Jungen?

Zu all diesen Fragen werden im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe Radikalisierung hat kein Geschlecht des Bayerischen Sozialministeriums Video-Interviews mit Expertinnen und Experten geführt und dabei Antworten und ergänzende Hintergrundinformationen zum Thema Radikalisierung und Geschlecht geliefert. Zum Rechtsextremismus steht hierbei die Leiterin der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) Daniela Marckmann Rede und Antwort. Die linksextremistische Ideologie wird von Dr. René Rieger, Pressesprecher des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz (BayLfV), erörtert. Dr. Florian Volm, stellv. Pressesprecher des BayLfV und Islamwissenschaftler, beleuchtet die Geschlechterbilder im Islamismus. Ergänzt sind die drei Video-Interviews um eine gemeinsame Diskussionsrunde zum Thema Extremismus in Bayern.

Alle Videos und Informationen können auf der Website und dem YouTube-Kanal des Bayerischen Sozialministeriums aufgerufen werden. Zu jedem Video-Interview gibt es darüber hinaus auch eine Podcast-Version, jeweils mit einer längeren Version aller Einzelinterviews mit noch mehr Informationen und Praxisbeispielen.