
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Um diesen Slogan lebendig zu machen, entschied sich das JMF-Gymnasium in Burglengenfeld für eine Präventionswoche gegen Extremismus und setzt damit ein klares Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz. Neben einer Vielzahl an Unterstützern beteiligte sich auch die BIGE u. a. mit Workshops und Aussteigerinterviews an dieser Veranstaltung.
In Bayern gehören (Stand Februar 2025) mehr als 4.600 Schulen zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SoR-SmC). Gemeinsam setzen sich die Pädagoginnen und Pädagogen zusammen mit ihren Schülerinnen und Schüler aktiv und entschlossen für Menschenwürde und gegen Diskriminierung ein. Damit verteidigen sie Tag für Tag wichtige Werte unserer Demokratie.
Das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium in Burglengenfeld ist eine dieser Schulen. Im Rahmen der Demokratieförderung und Extremismusprävention entschied sich die gesamte Schulfamilie ihre Mitgliedschaft im Netzwerk „SoR-SmC“ zu erneuern und konnte mit der Kabarettistin Eva Karl Faltermeier eine prominente Patin für ihre Sache gewinnen. Um diesem Bekenntnis Taten folgen zu lassen, fand Ende Februar eine beeindruckende Präventionswoche gegen Extremismus mit zahlreichen Aktionen und Unterstützern statt.

Den Anfang der Präventionswoche bildete das OVIGO-Theater Schwandorf. Mit seinem Theaterstück „SAD-88“ zeigte es eindrücklich wohin rechtsextremistisches Denken führen kann. Das Stück behandelt die wahre Geschichte eines jungen Neonazis, der im Jahr 1988 in der Schwandorfer Innenstadt ein Wohnhaus in Brand steckte, in dem überwiegend türkisch-stämmige Menschen lebten. Bei dem Brandanschlag kamen vier Personen ums Leben.
Im Anschluss an die Abendaufführung fand eine Podiumsdiskussion statt, an der sich auch engagierte Schülerinnen und Schüler beteiligten. Mit dem Politologen und gebürtigen Burglengenfelder Markus Birzer, dem Schulleiter Matthias Schaller und der Patin Eva Karl Faltermeier fanden drei Personen einen festen Platz in dieser Runde. Ein vierter Stuhl blieb frei und wurde im Laufe des Abends mit Gästen aus dem Publikum mehrfach neu besetzt.

Die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (kurz BIGE) nahm sowohl an der Podiumsdiskussion, sowie im Laufe der Woche mit Workshops, einem Infostand und Aussteigerinterviews an der Veranstaltung teil. Mit dem Theaterstück „SAD-88“ ließ sich der Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart spannen: Wer glaubt, dass es „Nazis mit Springerstiefeln, Bomberjacke und Glatze“ wie in den 1980er Jahren nicht mehr gibt, der irrt. Während diese Rechtsextremisten jedoch optisch zweifelsfrei als solche zu erkennen sind, fällt es bei den sog. „Neuen Rechten“ deutlich schwerer. Die BIGE informierte in ihren Beiträgen über Erscheinungsformen im Rechtsextremismus und klärte auf, welche Gefahren von Extremisten für unsere Gesellschaft ausgehen. Ferner informierte sie über deren Strategien zum Anwerben neuer Mitglieder – insbesondere auch gegenüber jungen Menschen - und machte deutlich, wie man sich dagegen wehren kann.
Mit der Projektwoche gegen Extremismus und der Verlängerung der Teilnahme am Netzwerk „SoR-SmC“ setzten die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerschaft ein deutliches Zeichen: Ihre Schule soll auch in Zukunft ein sicherer Ort für alle sein – unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht.
Eine ganze Schule gegen Rassismus und mit Courage!
Gemeinsam gegen Extremismus!
Weitere Informationen zum Thema Extremismus finden Sie auf unserer Homepage .