Polizei geht gegen Nachfolgestrukturen des verbotenen Neonazi-Netzwerks Blood & Honour vor
Am 12. Dezember 2018 führte die Polizei in mehreren Bundesländern Durchsuchungen und Festnahmen in der rechtsextremistischen Szene durch. Mehreren Beschuldigten wird vorgeworfen, Nachfolgestrukturen der verbotenen Vereinigung Blood & Honour (B&H) gebildet zu haben.
Polizeikräfte haben in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verschiedene Objekte von insgesamt zwölf Personen durchsucht. Gegen fünf Personen wurde Untersuchungshaft angeordnet. Der regionale Schwerpunkt der Maßnahmen lag in Bayern. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, mit einer in regionale „Sektionen“ gegliederten „Division Deutschland“ die verbotene Vereinigung B&H fortzuführen. Im Zuge der Durchsuchungen konnten neben Szenematerialien und rechtsextremistischen Tonträgern auch Waffen und Drogen sichergestellt werden.
B&H ist ein ursprünglich aus der englischen Skinhead-Szene stammendes, mittlerweile international agierendes rechtsextremistisches Netzwerk. Seine Anhänger bekennen sich zum Nationalsozialismus und vertreten eine rassistische Weltanschauung. Sie betätigen sich vorwiegend im Bereich neonazistischer Musik. Der deutsche B&H-Ableger war bis zu seinem Verbot im Jahr 2000 vor allem mit der Veranstaltung von Konzerten aktiv, die teilweise bis zu 2.000 Besucher anzogen. Innerhalb der letzten Monate entwickelten sich in Deutschland wieder lokale Zellen von B&H.
Aus Sicht der Sicherheitsbehörden wirken die vollzogenen Maßnahmen abschreckend auf die rechtsextremistische Szene und Bestrebungen zur Fortführung der B&H in Deutschland.