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Judenhass – Kein Relikt vergangener Zeiten!

Wenn Schüler forschen, fragen und fordern: Eine Schulklasse aus Nürnberg setzt sich zum Schuljahresende intensiv mit dem Thema Antisemitismus auseinander und gewinnt Experten für ihre Sache. Im Jüdischen Museum Fürth stellen sie das Ergebnis ihres Projekts der Öffentlichkeit vor.

Seit den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Hamas in Israel am 07.Oktober 2023 sind die antisemitischen Vorfälle auch in Deutschland stark angestiegen. Viele Jüdinnen und Juden fühlen sich hierzulande nicht mehr sicher. Sie sehen sich täglich Anfeindungen und Gewalt ausgesetzt – auf der Straße, im Netz, in der Schule.

Die 12. Klasse der Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg behandelt das Thema Judenfeindlichkeit intensiv in Workshops während ihres Unterrichts und darüber hinaus. Sie besucht mehrmals das Jüdische Museum in Fürth und recherchiert zu folgenden antisemitischen Narrativen:

-          Ritualmordlegende und ihre gegenwärtigen Ausprägungen

-          Antisemitismus als Weltverschwörung

-          Israelbezogener Antisemitismus

-          Sekundärer Antisemitismus

Das Ergebnis ihrer Arbeit stellen die Schülerinnen und Schüler der Öffentlichkeit in vier kurzen Impulsvorträgen vor. Der Klasse ist es ein Anliegen, Antisemitismus aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Fragen an Menschen zu richten, die im beruflichen und/oder privaten Umfeld regelmäßig mit diesem Thema konfrontiert sind. Für die abschließenden Podiumsdiskussion nahmen sich Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN), der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS), der Bayerischen Polizei (Beauftragter gegen Hasskriminalität, insbesondere Antisemitismus) und der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) Zeit, von ihren Erfahrungen zu berichten und ihr Wissen einzubringen. Ihre Perspektive bildet einen weiteren Baustein in der Projektarbeit der Schülerinnen und Schüler.

Antisemitismus ist kein Relikt der Vergangenheit, sondern bis heute Realität. Er findet sich nicht nur in nahezu allen extremistischen Strömungen in unterschiedlicher Ausprägung wieder, sondern auch in den Köpfen vieler Menschen.

Mit ihrem Projekt übernehmen die Schülerinnen und Schüler eine verantwortungsvolle Aufgabe und machen deutlich, dass Aufklärung über Antisemitismus wichtig ist für ein respektvolles Zusammenleben. Menschenwürde und Toleranz sind wichtige Werte unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Sie gelten für alle Menschen, unabhängig von Herkunft oder Religion.

Weitere Informationen zu Antisemitismus in den verschiedenen Phänomenbereichen erhalten Sie auf unserer Website (www.bige.bayern.de) oder über gegen-extremismus@stmi.bayern.de.

Bei konkreten Vorfällen verweisen wir auf den Beauftragten der Bayerischen Polizei gegen Hasskriminalität, insbesondere Antisemitismus, erreichbar unter gegenhass@polizei.bayern.de.

Weitere Unterstützung bietet die Recherche- und Informationsstelle gegen Antisemitismus RIAS, erreichbar unter info@rias-bayern.de.