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Extremismus frühzeitig erkennen – Jugendliche vor Radikalisierung schützen

Auf der diesjährigen Jugendarresttagung im Kloster St. Josef in Neumarkt in der Oberpfalz informiert die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) Mitarbeitende aus ganz Bayern über aktuelle Erscheinungsformen des politischen Extremismus und stellt außerdem die Möglichkeiten vor, wie das Bayerische Aussteigerprogramm Jugendliche bei der Deradikalisierung unterstützen kann.

Warum Jugendliche sich extremistischen Gruppierungen zuwenden, hat vielerlei Gründe und selten nur einen einzigen. Auf der Suche nach Anschluss und Orientierung sind sie empfänglich für Personengruppen, die sich ihrer annehmen. Mit niederschwelligen Angeboten und Themen wie gemeinsamer Freizeitgestaltung, Sport oder Ernährung versuchen Extremisten Jugendliche für ihre Sache zu begeistern und sie an sich zu binden. Die ideologische Indoktrinierung erfolgt meist zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Vertrauen zum Jugendlichen vorhanden ist. Gewalt und Straftaten sind nicht selten die Folge.

Der Verlauf einer Radikalisierung ist dabei schleichend und wird selten im Anfangsstadion wahrgenommen. Daher ist es wichtig, dass das soziale Umfeld, Schule und Vereine aufmerksam sind und sich Hilfe suchen, wenn sie Veränderungen bei Jugendlichen hinsichtlich Extremismus wahrnehmen. Auch in Jugendarrestanstalten spielt die Bekämpfung von Extremismus eine wichtige Rolle. Werden Radikalisierungstendenzen wahrgenommen, wird ihnen konsequent nachgegangen.

Die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) stellt in ihrem Vortag auf der Jugendarresttagung vor Mitarbeitenden der Arrestanstalten aus ganz Bayern die unterschiedlichen Extremismusformen vor und informiert außerdem über die Möglichkeiten, die das Bayerische Aussteigerprogramm Jugendlichen im Jugendarrest bietet. Den staatlichen Stellen ist es ein großes Anliegen, gemeinsam an der Deradikalisierung und Resozialisierung von Jugendlichen zu arbeiten. Jugendliche in ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben auf Grundlage unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu begleiten, ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit in unserer Gesellschaft.