Autonome Gruppe ROJA veranstaltet Aktionswoche in Nürnberg

Vom 13. bis 20. Juli 2019 führte die Revolutionär Organisierte Jugendaktion (ROJA) mehrere Veranstaltungen in Nürnberg durch. Die Aktionswoche firmierte unter dem Titel „Woche der Internationalen Solidarität“. Lokale linksextremistische Agitation soll so in den größeren Zusammenhang eines internationalen Kampfes gegen vermeintliche Unterdrückung gestellt werden.

Logo der „Revolutionär Organisierten Jugendaktion“ (ROJA)
© Screenshot: facebook.com/ROJAnbg (gesichert: 22.12.20)

Den Auftakt bildete dabei eine öffentliche Zusammenkunft im Nürnberger Stadtteil Gostenhof. Neben einem Vortrag zum Thema „Kriegspropaganda und Kulturindustrie“ wurde auch eine Diskussionsrunde unter dem Titel „Klimakämpfe und Perspektiven“ abgehalten. Vor der Beendigung der ROJA-Aktionswoche mit einer Party am 20. Juli 2019 fand noch ein Antifa-Kneipenabend statt, bei dem über „Antifakämpfe europaweit“ berichtet wurde. Bei den Veranstaltungen, die unter anderem in dem linksextremistischen Szenetreff Schwarze Katze stattfanden, stammten die Referenten und Teilnehmer überwiegend aus der linksextremistischen Szene.

Die 2009 gegründete ROJA ist fester Bestandteil der gewaltorientierten Autonomen-Szene in Nürnberg. In ihrem Selbstverständnis beruft sie sich auf den Marxismus. Das bestehende System soll durch Klassenkampf und Revolution überwunden werden. Ihre Aktivisten betätigen sich in verschiedenen linksextremistischen Aktionsfeldern, darunter Antikapitalismus, Antifaschismus und Antirassismus, Antirepression und Antimilitarismus.

Mit der jährlich stattfindenden „Woche der lnternationalen Solidarität“ soll Unterstützung für andere Linksextremisten weltweit gezeigt und deren politische Kämpfe vorgestellt werden. Die ROJA und andere linksextremistische Gruppierungen verstehen sich selbst als „Teil des Mosaiks weltweit geführter fortschrittlicher sozialer Kämpfe“. In diesem Sinne unterstützte die aktuelle Aktionswoche u. a. das Selbstverwaltungsstreben der nordsyrischen Stadt Rojava. Dort errichten Linksextremisten aus verschiedenen Ländern zusammen mit der in Deutschland verbotenen kurdischen PKK und ihren Unterorganisationen eine „internationale Kommune“.

Aus Sicht der Sicherheitsbehörden ist die ROJA eine autonome Gruppe mit vergleichsweise hohem Organisationsgrad und Mobilisierungsfähigkeit. Ihre jüngste Aktionswoche sollte lokale linksextremistische Agitation in den größeren Zusammenhang eines internationalen Kampfes gegen vermeintliche Unterdrückung stellen.