
Antiziganismus – auch heute ein Thema
Im Rahmen der allgemeinen Präventionsarbeit der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) fanden am Holbein-Gymnasium Augsburg und bei der Bereitschaftspolizei Dachau Gespräche mit Marcella Reinhardt, Vorsitzende des Verbands Deutscher Sinti und Roma Schwaben, und einem Vertreter des Beauftragten der Bayerischen Polizei gegen Hasskriminalität statt. Ziel: Bewusstsein schaffen, Vorurteile hinterfragen, Respekt fördern.
In der Hinleitung zum Thema Antiziganismus wurde die Bedeutung des Verständnisses für die Geschichte und die aktuellen Herausforderungen von Sinti und Roma hervorgehoben. Frau Marcella Reinhardt berichtete anschließend über das Leben von Sinti und Roma während der NS-Zeit und den Holocaust, in der Hundertausende von Sinti und Roma Opfer von Verfolgung und Vernichtung wurden. Dieser historische Rückblick unterstrich die Dringlichkeit, Antiziganismus heute aktiv entgegenzutreten.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde das Thema Alltagsrassismus thematisiert, der insbesondere Sinti und Roma im täglichen Leben betrifft. Frau Marcella Reinhardt schilderte konkrete Beispiele und betonte, wie wichtig es ist, Vorurteile abzubauen und für Toleranz einzutreten.
Der zweite Teil des Interviews war interaktiv gestaltet, einschließlich der Gelegenheit direkt Fragen an die Gesprächspartner zu stellen. Hier zeigte sich ein reges Interesse und die Auszubildenden und Schüler unterstrichen mit ihren Fragen ihre Aufgeschlossenheit und die Bedeutung des Themas.
Die Interviews waren ein guter Baustein um das Bewusstsein für Antiziganismus sowohl bei der Bayerischen Polizei als auch im schulischen Kontext zu stärken. Es zeigte, wie wichtig offene Gespräche und gegenseitiges Verständnis sind, um Diskriminierung abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern. Die beiden Veranstaltungen waren ein Schritt in Richtung Aufklärung und Dialog im Kampf gegen Rassismus gegenüber Sinti und Roma.