Anarchisten kämpfen gegen 5G
Aktuell wird in einer Münchner Zeitung der anarchistischen Szene dazu aufgerufen, Funkmasten niederzubrennen. Der Grund: 5G-Mobilfunktechnik befördere staatliche Überwachung.
In der Publikation von Anfang Mai 2020 wird in einer „Schritt-für-Schritt-Anleitung“ erklärt, wie Mobilfunkmasten durch Brandstiftung zerstört werden könnten. Die Veröffentlichung der Sabotageanleitung erfolgt im zeitlichen Zusammenhang mit einem von spanischen Anarchisten ausgerufenen „Internationalen Tag der Sabotage“ am 30. April 2020. Die Münchner Anarchisten unterstellen, Regierungen würden mittels der 5G-Technologie eine flächendeckende Überwachung aller Menschen anstreben.
Einrichtungen technischer Infrastruktur anzugreifen gehört seit einiger Zeit auch in Bayern zum Modus Operandi linkextremistisch motivierter Straftäter. So kam es im November 2019 zu einer Brandstiftung an einem Funkmasten in München. Kurz vor Weihnachten 2019 wurden ebenfalls in München an der Leinthalerbrücke Kabelstränge und Glasfaserleitungen angezündet, wobei ein Schaden von etwa 100.000 Euro entstand. Ende Februar 2020 wurden die Trafohäuschen eines Funkmastens in Unterhaching in Brand gesetzt. Der dabei entstandene Schaden betrug rund 250.000 Euro.
Aus Sicht der Sicherheitsbehörden verstehen sich Angehörige der anarchistischen Szene in München seit Längerem als Teilnehmer an einem internationalen Kampf „gegen das System“ und vermeintliche „Staatsüberwachung“. Dies belegt einmal mehr der jüngste Brandstiftungsaufruf.