Jugendorganisation des III. Weg Nationalrevolutionäre Jugend (NRJ) in Bayern aktiv

Seit 2021 sind bundesweit verstärkte Aktivitäten der rechtsextremistischen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ (III. Weg) im Jugendbereich zu beobachten. Hierbei dient die Jugendorganisation der Partei, die Nationalrevolutionäre Jugend (NRJ), der Nachwuchsförderung und auch als eine Art Kaderschmiede für neue Parteifunktionäre. Der III. Weg nutzt die NRJ, um junge Menschen bereits frühzeitig an die Partei heranzuführen und damit in die rechtsextremistische Szene hinein zu sozialisieren. Bundesweit besteht die NRJ aus sechs übergeordneten Jugendgruppen. In Bayern aktiv ist die „Jugendgruppe Süd“, welche sich neben Bayern auch auf das Bundesland Baden-Württemberg erstreckt. Die NRJ „Jugendgruppe Süd“ unterteilt sich in mehrere Regionalgruppen, unter anderem die „Jugendgruppe Franken“.

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Die „Nationalrevolutionäre Jugend“ (NRJ) ist die Jugendorganisation der rechtsextremistischen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ („III. Weg“). Hervorgegangen ist die NRJ aus der vormaligen Arbeitsgruppe „AG Jugend“ des „III. Weg“.

 

Jugendarbeit des „III. Weg“

Seit dem Jahr 2021 ist bundesweit eine nochmalige Verstärkung der Aktivitäten des „III. Weg“ im Jugendbereich zu beobachten. Zunächst wurde das Themenfeld parteiintern mit der eigens eingerichteten „AG Jugend“ bearbeitet. Um der Nachwuchsrekrutierung jedoch einen noch höheren Stellenwert einzuräumen, wurde in der Folge die seit 2021 aktive NRJ gegründet. Über die NRJ sollen junge Frauen und Männer im Alter von 12 bis 25 Jahren an die Partei gebunden und ideologisch indoktriniert werden. Bei der NRJ handelt es sich nicht um eine eigenständige Organisation, welche unter der Fahne des „III. Weg“ agiert. Sie ist vielmehr fest in die Partei eingebunden bzw. dieser untergeordnet und lebt die Ideologie und Programmatik des „III. Weg“ aus. Ebenso werden ähnliche Aktivitäten angeboten – allerdings mit dem Anliegen, diese auf junge Menschen zuzuschneiden. Mit der gezielten Investition der Partei in die Jugendorganisation soll die Attraktivität des „III. Weg“ für Heranwachsende erhöht werden. Für den „III. Weg“ bietet die NRJ die Möglichkeit, junge Menschen frühzeitig in die Parteiarbeit mit einzubeziehen und zu beeinflussen, um so langfristig ideologisch gefestigte Parteimitglieder zu gewinnen. Darüber hinaus kann die NRJ als eine Art Kaderschmiede für neue Parteifunktionäre – wie beispielsweise sog. „Stützpunktleiter“ – dienen. Sie dient somit auch der Nachwuchsförderung.

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Zur ideologischen Unterstützung und zur Erklärung, was einen jungen Aktivisten im nationalen Spektrum ausmacht, hat der „III. Weg“ bzw. die NRJ im Jahr 2023 mit „Nuovi Arditi“ ein „Handbuch für die Revolutionäre Jugend“ herausgebracht. Das Titelbild des Buches zeigt ein Foto des 1921 in Florenz aufgestellten bewaffneten faschistischen Squadre „La Disperata“ (deutsch: „Die Hoffnungslose“), das sich aus sog. „Arditi“ (deutsch: „Waghalsige“) rekrutierte, ehemaligen Mitgliedern einer italienischen Spezialeinheit, die als Sturmtruppen im Ersten Weltkrieg eingesetzt waren. Der Squadre war die Bodyguard-Truppe des Schriftstellers Gabriele D’Ánnunzio, der als Ideengeber des italienischen Faschismus und Mentor Benito Mussolinis gilt. Das Logo der NRJ weist eine große Ähnlichkeit mit dem Verbandsabzeichen der „Arditi“ auf (Schwert in einem Lorbeer- bzw. Eichenkranz). Der Titel des Buches „Nuovi Arditi“ (deutsch: „Neue Waghalsige“) sowie der Umstand, dass das Titelbild neben dem o. g. faschistischen Squadre einen ebenfalls schwarzgekleideten, vermummten Mann – vermutlich ein Mitglied des NRJ – zeigt, ist als eindeutige Identifikation der NRJ mit gewalttätigen Faschisten zu werten. Dies wird durch die Formulierung auf dem Buchrücken, wonach „der Name dieses ersten Buches […] weltanschauliches Bekenntnis und Kampfansage zugleich“ sei, nochmals unterstrichen.

Das Buch beschreibt den Idealtypus eines nationalen Aktivisten im heutigen Europa, wie der „III. Weg“ sich ihn vorstellt. Zudem wird darin in kämpferisch aggressiver Art und Weise gegen das aktuelle politische System in Deutschland und Europa agitiert. Im Kapitel „Militanz“ heißt es mit Blick auf die Anwendung von Gewalt:

„Wir sagen ganz offen, dass wir gewaltbereit sind. Das heißt nicht, dass wir hirnlose Schläger sind, wie es der vermeintlich schlauere „Konservative“ sofort unterstellt. Zwischen gewaltbereit und gewalttätig besteht immer noch ein Unterschied. Aber wir sind nun mal dazu bereit, gewalttätig zu werden, wenn uns jemand angreift, wenn uns jemand unsere Rechte nehmen will, wenn jemand meint, uns anspucken zu können.

Der „III. Weg“ bewirbt das Buch auf seiner Webseite wie folgt:

„Es ist die Stimme einer Generation, die sich wehrt und keine Kompromisse kennt, denn wir können guten Gewissens sagen, mit diesem System gar nichts zu schaffen zu haben, ja, noch viel mehr, wir hassen den Liberalismus wie die Pest.“

Zudem soll das Buch als „Kriegserklärung“ an das „herrschende System“ verstanden werden und zugleich als Motivator und Wegweiser für die jungen Rechtsextremisten dienen.

 

Aktivitäten der NRJ

Die bisherigen Aktivitäten der NRJ ähneln denen des „III. Weg“ stark. So führt auch die NRJ sportliche und politische Aktivitäten durch und bewirbt mit dem Begriff „Schulhof-Offensive“ ihre Organisation mit gemeinsamer Musik, Sport und Gemeinschaftsgefühl. Der „III. Weg“ versucht auf diese Weise, erlebnisorientierten jungen Aktivistinnen und Aktivisten zielgruppenkonforme Angebote zu machen und die Aktivitäten auf das entsprechende Publikum zuzuschneiden. Die NRJ verfolgt hiermit auch das Ziel, sich als Alternative zu zivilgesellschaftlichen Angeboten der Freizeitgestaltung mit Nachhilfemöglichkeiten und Ausflügen zu positionieren.

Den Jugendlichen wird dadurch das Leben eines Aktivisten nach dem Vorbild der Partei vorgelebt. Die Mitglieder der NRJ werden dabei für die Verteilung von Flugblättern oder ähnlichen Propagandamitteln eingesetzt. Zugleich werden sie regelmäßig von erfahreneren Mitgliedern des „III. Weg“ politisch geschult. Sportliche Aktivitäten spielen in der NRJ eine bedeutende Rolle und umfassen meist Kampfsporttrainings oder Wanderungen. Derartige Aktivitäten werden zudem ideologisiert, indem beispielsweise der Kampfsport erklärtermaßen auch dazu dienen soll, sich vor Angriffen des politischen Gegners zu schützen. Überdies zelebriert die NRJ – wie auch der III. Weg – einen Körperkult, der an das körperliche Idealbild des Nationalsozialismus anknüpft. So haben sich die Nachwuchsaktivisten ihrem Selbstverständnis nach der „Leibesertüchtigung“ zu verschreiben. Die Wanderungen der NRJ werden zusätzlich zum Aspekt der körperlichen Ertüchtigung auch als Gelegenheit genutzt, um den Jugendlichen ein nationalistisch-völkisches Verständnis Deutschlands zu vermitteln.In der Gesamtschau erweisen sich Kampfsportaktivitäten und -veranstaltungen als zunehmend bedeutsame Aktionsform innerhalb der rechtsextremistischen Szene. Sie dienen vorgeblich dazu, die Anhänger einzelner Gruppen für den „politischen Kampf“ vorzubereiten, sollen aber auch eine „gesunde Lebensweise“ und vermeintliche „geistige Werte“, wie beispielsweise Disziplin, vermitteln. Es soll ein rechtsextremistisches Erlebnismilieu geschaffen werden, das die Attraktivität der Gruppen, sowohl für gewaltaffine Szeneangehörige als auch für unpolitische Kampfsportinteressierte, erhöhen soll und Möglichkeiten der überregionalen und internationalen Vernetzung bietet. Propagiert wird im Rahmen der jeweiligen Kampfsportinitiativen oftmals eine vermeintlich mystische Pflicht, die „Volksgesundheit“ und „Wehrhaftigkeit“ hochzuhalten und einen „neuen Menschenschlag“ zu schaffen, der stark an das im Nationalsozialismus propagierte Ideal des „Herrenmenschen“ angelehnt ist. Die sportliche Betätigung in verschiedenen Disziplinen des Kampfsportes wird ideologisch im Sinne einer Wehrhaftigkeit gegen „das System“ aufgeladen. Rechtsextremisten überhöhen ihre Sport- und Kampfsportinitiativen, indem sie auf vermeintliche Traditionslinien „deutscher und europäischer Körperkultur“ rekurrieren.

 

Mitgliederwerbung

Der „III. Weg“ nutzt verschiedene Wege, um neue Mitglieder und Interessenten für die NRJ zu rekrutieren. Dabei greift die Partei sowohl auf analoge als auch auf digitale Angebote zurück. So wird im Rahmen der Mitgliederwerbung versucht, junge Menschen über ihre Interessen bzw. über für sie relevante Themen anzusprechen und eine „Gegenkultur“ anzubieten. Ziel der NRJ ist es, Jugendliche emotional an sich zu binden, indem sie ihre individuell bestehenden Unzufriedenheiten anerkennt und aufgreift. Der „III. Weg“ versucht darüber hinaus, den Jugendlichen ein Heimat- und Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln. Insbesondere durch die Zurschaustellung von gemeinsamen Aktivitäten wird interessierten Jugendlichen ein vermeintliches Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt. Dabei reichen die Angebote bis hin zu gemeinsamen Reisen ins Ausland. Sobald die Jugendlichen dann ein Zugehörigkeitsgefühl zur NRJ und eine nationalistisch-völkisch vorgeprägte Identität aufgebaut haben, folgt die eigentliche politische Indoktrination, bei der die jungen Aktivisten „auf die Parteilinie“ eingeschworen werden. Das eigene Programm wird dabei als zentrales Element der Problemlösung beworben, das sowohl im privaten als auch im gesellschaftlichen Bereich Erfolg verspricht.

Bei der Rekrutierung neuer Mitglieder setzt die NRJ häufig auf den persönlichen Kontakt zu potenziellen Interessenten. Sportliche Aktivitäten in Form von Kampfsport oder Wanderungen stellen einen zentralen Baustein in der Anwerbestrategie der NRJ dar. Dabei wird insbesondere das in den letzten Jahren gestiegene Interesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen an Sport und Fitness aufgegriffen. Dieser Trend korrespondiert auch mit der seitens des „III. Weg“ propagierten Idealvorstellung von sportlich aktiven Parteiaktivistinnen und -aktivisten. So setzt die Partei weiterhin, u. a. in selbst produzierten Videos, auf die Inszenierung traditioneller Geschlechterrollen, wie der des „starken“ und „wehrhaften“ Mannes. Der „III. Weg“ bietet in diesem Zusammenhang auch im Rahmen der NRJ kostengünstig eigene Kampfsport- oder sonstige sportliche Trainings an. Darüber hinaus veranstaltet die NRJ sog. „Jugendtage“, die meist in den regionalen Stützpunkten stattfinden. Diese „Jugendtage“ sind ebenfalls maßgeblich von Sporteinheiten geprägt, werden allerdings auch dazu genutzt, um den Jugendlichen über Vorträge die eigene Ideologie näherzubringen.  Gemeinsam mit den sportlichen und ideologischen Aktivitäten und einem kostengünstigen Angebot beispielsweise für schulische Nachhilfe, versucht der „III. Weg“ über die NRJ, Jugendlichen ein ganzheitliches An-gebot in Sachen Freizeitgestaltung zu machen. Dies zeigt auch, dass die Partei in nahezu allen Lebenslagen und -situationen einen Platz im Leben der Jugendlichen einnehmen möchte.

Neben analogen Methoden der Mitgliederwerbung nutzt die NRJ auch digitale Verbreitungsmethoden. Auf der Webseite des „III. Weg“ wird der NRJ eine eigene Rubrik mit dem Titel „Weltnetzseite der NRJ“ gewidmet. Zudem betreibt die NRJ einen Kanal auf Telegram, der mit über 2.500 Abonnenten nach dem Hauptkanal des III. Weg der zweitgrößte Telegramkanal im Bereich des „III. Weg“ ist. Hier wird fortlaufend über Aktivitäten der NRJ berichtet und interessierte Personen haben die Möglichkeit, mit der NRJ in Kontakt zu treten. Neben der Pflege ihres Telegram-Kanales gibt es auch Bemühungen, die Präsenz der NRJ auf der Plattform TikTok zu steigern.

 

Strukturen in Bayern

Als Jugendorganisation des „III. Weg“ orientiert sich die NRJ grundsätzlich an der Organisationsstruktur der Partei. Einer Mitteilung auf der parteieigenen Webseite zufolge existieren bundesweit aktuell 6 NRJ-Jugendgruppen. In Bayern ist die Jugendgruppe „Jugend Süd“ aktiv, welche laut Angaben der NRJ die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg umfasst. Als Untergruppierung wurde am 3. Dezember 2022 die NRJ-Jugendgruppe Franken im Bürger- und Parteibüro „SW16“ in Schweinfurt gegründet. In diesem Zusammenhang machte die Partei auf ihrer Webseite deutlich, dass die NRJ Franken das Gebiet Ober- und Mainfranken sowie Nürnberg/Fürth umfassen soll. Das Personenpotenzial der NRJ in Bayern beträgt derzeit etwa 20 Personen. NRJ-Aktivisten beteiligten sich regelmäßig an den zu Jahresbeginn aufgekommenen Bauernprotesten. Hierbei versuchte die Partei, u. a. durch das Verteilen von Flugblättern und mit Hin-weisen auf die Online-Präsenzen der NJR in den einschlägigen sozialen Medien, neue Interessenten zu gewinnen.

Im Februar 2024 fand im „SW16“ ein „Jugendtag“ der NRJ Franken statt. Einem Bericht auf der „III. Weg“-Webseite zufolge diskutierten die jungen Rechtsextremisten im Rahmen dieses „Jugendtages“ ihr individuelles und kollektives Selbstverständnis als „Nationalrevolutionäre“. Zentrales Ziel sei es dabei, das bestehende System zu überwinden und sich dem Aufbau des „kommenden Deutschlands“ zu widmen. Dabei legten die Beteiligten auch einige Leitsätze fest, die ihr Handeln als NRJ prägen sollen. Hier heißt es u. a.:

„Wir sind national. Wir sind revolutionär. Wir sind sozialistisch. Vom Ich zum Wir.“

Unter der Losung „Gemeinschaft statt Isolation“ führte die NRJ im Rahmen ihres „Jugendtages“ zudem eine Banneraktion durch. Dabei posierten Angehörige der NRJ mit einem großen Banner mit der Aufschrift „Gemeinschaft statt Isolation“ vor dem Parteibüro in Schweinfurt.

Am 20. April 2024 (Geburtstag Adolf Hitler), fand ein NRJ-Aktionswochenende in Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) statt. Dabei beteiligten sich Aktivisten der NRJ zunächst an einem vom „III. Weg“ organisierten Informationsstand in Garmisch-Partenkirchen. Unter dem Motto „Die wahre Krise ist das System!“ versuchte der „III. Weg“ dort Bürgerinnen und Bürger von seinem Parteiprogramm zu überzeugen. Das Verteilen von Flugblättern durch einige NRJ-Aktivisten wurde aufgrund von Verstößen gegen kommunale Satzungen von der örtlichen Polizei unterbunden. Anschließend führten die NRJ-Aktivisten eine Banner- und Bengalo-Aktion mit der Losung „Revolution statt Rauschgift“ durch. Die NRJ behauptete dabei, dass der durchschnittliche junge Erwachsene Drogen und anderen Rauschmitteln verfallen sei und inszenierte sich als Gegenmodell zum jugendlichen Mainstream. Sie propagiert dabei einen Lebensstil, der von „Sport, Tatendrang und Lebensfreude“ geprägt sei und behauptet, dass allein das Engagement beim „III. Weg“ und der NRJ im Sinne eines „besseren Deutschlands“ die vorherrschende Perspektiv- und Ausweglosigkeit überwinden könne. Am Folgetag führten Aktivisten des „III. Weg“ und der NRJ nach einer Übernachtung im Freien noch eine gemeinsame Bergwanderung durch.

Der Aufbau und die Aktivitäten der NRJ zeigen, dass der „III. Weg“ seiner Jugendarbeit eine zunehmende Bedeutung beimisst und sich verstärkt darum bemüht, analog zu den bestehenden Parteistrukturen auch NRJ-Gruppen aufzubauen. Die Partei scheint für sich erkannt zu haben, dass Angebote für junge Rechtsextremisten wichtig sind, um fortwährenden Parteinachwuchs gewährleisten zu können. Es ist davon auszugehen, dass die NRJ auch in Zukunft innerhalb der Organisationen und Arbeitsgemeinschaften des „III. Weg“ an Relevanz gewinnen wird.

Ein weiteres Ziel des „III. Weg“ und der rechtsextremistischen Szene im Allgemeinen ist die Anschlussfähigkeit an das bürgerliche Spektrum. Die taktische Verschleierung bzw. Verharmlosung der eigenen verfassungsfeindlichen Ziele ist daher auch in der rechtsextremistischen Szene verbreitet. So sollen potenzielle bürgerliche Interessierte nicht sofort verschreckt, sondern langsam an die Ideologie herangeführt werden. Analog dazu versucht die NRJ, Jugendliche zuerst über unverfängliche Freizeitaktivitäten und die daraus entstehende Gemeinschaft an sich zu binden und erst im Nachgang sukzessive ideologisch zu indoktrinieren.

In der Gesamtschau nutzt der „III. Weg“ die NRJ, um junge Menschen bereits frühzeitig an die Partei heranzuführen und damit in die rechtsextremistische Szene hinein zu sozialisieren. In diesem Kontext ist davon auszugehen, dass der „III. Weg“ auch weiterhin versuchen wird, u.a. über Kampfsport, Jugendlichen die eigene Ideologie näher zu bringen und sie für sich zu gewinnen.

 

Präventionsmaßnahmen

Im Kontext der Extremismusprävention der Bayerischen Staatsregierung wurden gezielt Maßnahmen ergriffen, um den Bestrebungen der NRJ entgegenzuwirken. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus wirken dabei zusammen. Die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus klärt bayernweit sowohl anlassbezogen als auch anlassunabhängig und generalpräventiv Schülerinnen und Schüler in Workshops über Erscheinungsformen, Aktivitäten und Gefahren der rechtsextremistischen Szene auf. In Fortbildungen zu Rechtsextremismus werden Lehrkräfte auch speziell zur NRJ und möglichen Aktivitäten im Umfeld von Schulen sensibilisiert.